Wer als internationaler Student in Österreich sein Studium ganz oder teilweise absolvieren möchte, steht vor der Frage: Wie finanziere ich das?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Studenten dabei unterstützen, ihr Leben und ihr Studium finanziell zu meistern.

Die meistgenutzten Optionen

  • Unterstützung durch die Eltern
  • Staatliche Studienförderung
  • Studentischer Nebenjob
  • Studieren plus Stipendium
  • Sozialfonds der Österreichischen Hochschülerschaft
  • Kredite für Studierende

Die Studierenden Sozialerhebung fand heraus, dass die meisten Studenten sich mehrerer Einnahmequellen gleichzeitig bedienen, um sich und ihr Studium zu finanzieren. Die meistgenannten Optionen waren die Eltern, Einnahmen aus eigener Arbeit und staatliche Förderungen.

Wie finanziere ich mein Studium in Österreich?

Unterstützung durch die Eltern

Viele Studenten werden von ihren Eltern unterstützt, sei es durch Geld oder auch durch Naturalien wie z.B. Lebensmittel. Bei der finanziellen Unterstützung reicht die Spanne vom Überlassen der Familienbeihilfe bis hin zur Totalfinanzierung des Studiums. Der Durchschnittswert der Hilfestellungen durch die Eltern beträgt aus diesem Grund 221 Euro pro Monat. Der Wert der Naturalleistungen liegt bei durchschnittlich 150 Euro.

Staatliche Studienförderung

Neben den Eltern sind es auch staatliche Studienförderungen, die von den Studierenden sehr stark in Anspruch genommen werden. Zu diesen vom Staat gewährten Studienförderungsmöglichkeiten zählen unter anderem:

  • Die Studienbeihilfe
  • Ein Selbsterhaltungsstipendium
  • Ein Studienabschlussstipendium
  • Die Wohnbeihilfe für Studenten
  • Die Familienbeihilfe für Studenten

Je nach Förderungsprogramm muss man verschiedene Voraussetzungen erfüllen, damit man berechtigt ist, die Förderung zu beziehen. Unter folgendem Link sind die einzelnen Zugangsvoraussetzungen genauer beschrieben.

Studentischer Nebenjob

Die große Mehrheit der Studenten geht neben dem Studium einem studentischen Nebenjob nach. Die Einnahmen daraus machen knapp die Hälfte des monatlich zur Verfügung stehenden Budgets aus. Doch nicht nur in finanzieller Hinsicht ist ein Nebenjob eine gute Idee. Neben Geld erwirbt man auch erste Berufserfahrung und erhält Einblicke in das Berufsleben. So kann man leichter herausfinden, was einem zusagt und was nicht. Zudem besteht im Rahmen einer studentischen Nebentätigkeit auch die Möglichkeit, erste Kontakte zu Arbeitgebern zu knüpfen. Nicht zuletzt sieht es im Lebenslauf gut aus, wenn man bereits während des Studiums in der Arbeitswelt aktiv war.

Studieren plus Stipendium

Die drei bereits erwähnten Möglichkeiten stellen die häufigsten Geldquellen dar, auf die Studenten in der Regel zurückgreifen, um ihr Studium zu finanzieren. Eine weitere Option ist ein Stipendium. Stipendien werden sowohl vom Land Österreich angeboten als auch von diversen anderen Institutionen. Zu diesen zählen zunächst natürlich Universitäten und Hochschulen selbst, aber auch Stiftungen oder sogar Firmen. Man unterscheidet dabei zwischen einem Leistungs- und Förderungsstipendium einer Universität oder Hochschule und einem Stipendium einer anderen Institution. Die Bedingungen für den Erhalt eines Stipendiums unterscheiden sich zum Teil erheblich. Die Suche nach dem passenden Förderungsprogramm ist zeitaufwendig, kann sich aber durchaus lohnen, denn nicht für alle Stipendien benötigt man Spitzen-Noten.

Sozialfonds der Österreichischen Hochschülerschaft

Die Österreichische Hochschüler_innenschaft (ÖH) ist die gesetzliche Vertretung der Studierenden und hat einen sozialen Fond für Härtefälle geschaffen. Aus diesem werden finanzielle Unterstützungen an Studenten ausgezahlt. Dies allerdings nur in Form von einmaligen Leistungen, die man aber alle 12 Monate neu beantragen kann.

Kredite für Studierende

Dies ist eigentlich die letzte Möglichkeit, die man wählen sollte und auch erst dann, wenn alle anderen Optionen nicht verfügbar sind. Ein Studienkredit unterscheidet sich von anderen Krediten unter anderem dadurch, dass die Kreditsumme nicht auf einmal ausgezahlt wird, sondern in monatlichen Raten. Die maximale Summe, über die der Kredit aufgenommen werden kann, liegt zwischen 25.000 und 65.000 Euro. Ein weiteres Merkmal eines solchen Kredites ist, dass der Zinssatz niedriger als bei anderen Krediten ist, wobei man auch hier mehrere Angebote von verschiedenen Banken einholen sollte, da die Höhe des Zinssatzes je nach Bank stark variieren kann. Die Zinsen müssen auch unbedingt in die Rückzahlungsberechnung mit einbezogen werden.

Zur Orientierung: Studiengebühren und Lebenshaltungskosten

Um einen kurzen Überblick darüber zu geben, wieviel Geld man als Student im Monat benötigt, sind hier einige Zahlen aufgeführt:

Laut Statistik verfügt ein Student in Österreich im Monat über ein durchschnittliches Budget von 1.216 Euro. Davon müssen der ÖH-Beitrag, Lernmittel und der Lebensunterhalt bestritten werden. Nicht einberechnet sind hier die Semestergebühren, die man zahlen muss, wenn man an einer Privatuniversität studiert und die ungleich höher als die Gebühren der staatlichen Universitäten und Hochschulen sind.

In der Regel machen die Lebenshaltungskosten den größten Teil der monatlichen Ausgaben aus. Lebenshaltungskosten beinhalten:

  • Die Miete
  • Kleidung
  • Lebensmittel
  • Telekommunikation, wie Smartphone, Notebook und WLAN-Anschluss
  • Der Unterhalt eines eigenen Fahrzeugs

Zudem sollte man auch bedenken, dass man eventuell Geld für Geschenke benötigt, in seiner Freizeit etwas unternehmen möchte oder ein Zug- bzw. Flugticket braucht, um seine Heimatstadt zu besuchen.

Statistisch gesehen belaufen sich die durchschnittlichen Gesamtkosten für ein Studium auf 1.016 Euro pro Monat. Je nach Wohnort sind aber durchaus starke Abweichungen möglich.